Spektroskopie mit dem Stereomikroskop

Farbmessung an Schriften, Gemälden und Oberflächenstrukturen

Die SpectraVision Stereomikroskop Anordnung vereint die Vorteile von neuen Stereomikroskopen mit einfachen Präparationsmethoden und eröffnet neue Möglichkeiten zur schnellen farbmetrischen Beurteilung von Tatortspuren und unterschiedlichen Oberflächenstrukturen sowie Materialanalysen an Kunstschätzen.

Stereomikroskop mit Doppel TV c-mount Adapter

Technische Features

  • integrierte Messblendenbeleuchtung und rückwärtige Einspiegelung des Blendenbilds in das Okular, wenn das Gerät mit einem Reflektor Revolver ausgestattet ist und ein Tubus mit Strahlteilung genutzt wird. Dies erlaubt eine genauere Justierung der zu vermessenden Probe und bessere Datenqualität.
  • Vermeidung von Strahlungsverlusten wegen chromatischer Aberration, denn es werden aplanatischen, achromatischen Optiken mit langen Arbeitsabständen bei Kondensor und Objektiv eingesetzt.
  • gekühlte CCD Sensoren mit hoher Empfindlichkeit für die Spektrendarstellung von lichtkritischen Messungen
  • kostengünstige Photo-Dioden und ungekühlte CCD Arrays decken den VIS Bereich komplett ab und nutzen hierfür die Standard Beleuchtungen des Mikroskops.
Mikroskop-Adapter mit Messblendenanordnung

Kombination verschiedener Tatort-Analysen

Die SpectraVision Stereomikroskop Anordnung ist im Wesentlichen konzipiert für Messungen im Auflicht. Das System ist in seiner Grundausstattung für den Spektralbereich zwischen 350nm und 750nm ausgelegt und erfüllt das farbmetrischen Anforderungsprofil nach CIE-Lab.

Da Stereomikroskope darüber hinaus bei Bedarf auch über mehrere TV Ports verfügen können, ergibt sich die Möglichkeit, an einem Arbeitsplatz neben der spektroskopischen Analyse auch gleichzeitig Übersichtsfotos vom Herkunftsort der Spur mit bildanalytischen Auswertungen und 3 D Rekonstruktionen aufzuzeichnen. Die Kombination von ausdrucksstarken Fotos mit Mikroskopspektren zur Spurendifferenzierung, erstellt in einem Arbeitsgang, kann die Fallbewertung beschleunigen und eröffnet Freiräume für eine erhöhte Anzahl an Auswertungen als Basis einer fundierten Statistik.

Vereinfachter Messablauf durch motorisierte Mikroskop Funktionen

SpectraVision Stereomikroskop Anordnungen können in unterschiedlichen Komfortstufen angeboten werden. Während in der Kombination mit einem manuellen Stereomikroskop auch sämtliche spektroskopischen Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden müssen, können durch die Nutzung von elektronisch steuerbaren Lampen die Dunkelströme und die Messabläufe automatisch durchgeführt werden.

Die Kombination mit einem motorischen z-Trieb erlaubt das Erstellen von Bildern mit erweiterter Tiefenschärfe, an denen in einem weiteren Arbeitsschritt spektrale Messungen durchgeführt werden können. Wird der Arbeitsplatz noch um einen Scanning Tisch ergänzt, kann diese Funktionalität zu einem Spektralmapping ausgedehnt werden.

Beschlagplatte des Darmstädter Turmreliquiars
Mikroskopische Farbspektren

Hohe Empfindlichkeit auch bei Fluoreszenz

Die SpectraVision Stereomikroskop Anordnung enthält in Ihrer Grundkonfiguration ein Peltier gekühltes CCD Array mit 1024 x 80 Pixeln als spektralem Sensor. In Kombination mit Monofasern und Mikroskop Adaptern von A.S. & Co. ergibt sich ein Arbeitsplatz mit hoher Sensitivität, so dass auch Fluoreszenzpräparate spektral analysiert werden können. Denkbar wird so eine erste mikroskopische Prüfung der Spuren auf einen möglichen DNA-Gehalt. Des Weiteren kann eine Schnelldiagnose auf Basis von Autofluoreszenz zur Einteilung in biotische und abiotische Partikel führen. Als Folge könnten die spektralen Unterschiede von Flavinen als Marker für eine pflanzliche Herkunft dienen.

Schnelle Bedienung über das Online Monitoring in nur einem Arbeitsfenster

Die Prüfung der Beleuchtungs- und Messbedingungen ist die Voraussetzung für eine Messung mit maximalem Dynamikumfang und größtmögliche Präzision. Hierzu liefert der Autoadjust ein wertvolles Tool für das selbstständige Festlegen der optimalen Messzeit und die Bewertung des günstigsten Dunkelstromsignals.

Das übersichtliche Datenhandling gewährleistet ein schnelles Erstellen von Karteien aus Referenz-, Proben- und Vergleichsspektren mit der automatischen Zuordnung von Kommentaren und Aufnahmekenndaten. Ist der Header erst einmal angelegt, konzentriert sich die Arbeit mit den Proben nur noch auf die Fokussierung interessanter Regionen, und die Erfassung des Spektrums erfolgt durch einen Mausklick.

Software Maske

Als Einstieg kann die Auswertung zuerst einmal durch einen visuellen Spektrenvergleich erfolgen. Hier werden die Daten im Auswertefenster gegenüber gestellt. Nützliche Hilfen wie eine Mittellung und die grafische Darstellung ihrer Abweichung helfen bei der ersten Einschätzung der Ergebnisse. Darüber hinaus stehen jedoch auch zahlreiche Anpassungen wie Addition, Subtraktion, Normalisierung und Ableitungen zur Verfügung. Wer mathematische Berechnungen benötigt, kann auf die Bestimmung der Normfarbwerte nach CIE-LAB zurückgreifen, eine Scatter Analyse vornehmen oder sich mit Hilfe der Euklidischen Distanzen den Grad der Spektren Übereinstimmung errechnen lassen. Weitergehende Funktionen und individuelle Auswertungen lassen sich über den Export in Microsoft Excel oder anderen Auswerteprogrammen durchführen.

Für die Dokumentation stehen Standard Protokollvorlagen und Templates zur Verfügung, in denen die Daten zum Messablauf und deren Ergebnis automatisch eingetragen werden.